
Vielfalt in der Eltern-Kind-Bindung
05/04/2024 | 09:00 16:30 CEST

Die klassische Bindungstheorie besagt, dass zwischen Säugling und Bezugsperson durch bestimmte angeboren Verhaltenssystem des Kindes und Fürsorgeverhalten des Erwachsenen eine Bindung entsteht. Diese wird im ersten Lebensjahr aufgebaut und ist für die sozio-emotionale und kognitive Kindesentwicklung von wesentlicher Bedeutung. Diese Theorie gilt bis heute als Grundlage in vielen Bereichen in der Arbeit mit Kindern, von Kindertageseinrichtungen bis zu Familiengerichten, vom Erziehungsratgeber bis zur Psychotherapie.
Aber die Bindungstheorie basiert auf der Lebensweise von in westlichen Ländern wohnende Familien der Mittelschicht. Und die zunehmenden weltweiten Migrationsströme der letzten Jahre zeigen, wie unterschiedlich Erziehungsverhalten sein kann. Es ist demzufolge erforderlich, in der Arbeit mit Kindern und deren Familien, die kulturellen Aspekten, die die Eltern-Kind-Beziehung prägen, zu berücksichtigen.
Inhalte:
- Konzepte und Anwendungen der Bindungstheorie
- Erziehung als Bestandteil eines umfassenden Sozialisationsprozesses
- kritische Reflexion der allgemeinen Anwendung der Bindungstheorie und ihre möglichen Folgen
Nutzen & Ziele:
- Auseinandersetzung mit den Konzepten Eltern-Kind-Beziehung und Kindesentwicklung aus der Perspektive der traditionellen Bindungstheorie und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
- Bewusstmachung der kulturellen Aspekte in der Elternschaft und Erziehungsmethoden, hinsichtlich einer kultursensiblen und wertschätzenden Haltung in der Arbeit mit Familien mit Migrationsgeschichte.
Zielgruppe:
Mitarbeiter*innen aus dem sozialpädagogischen Bereich, die Kinder und Erziehungsberechtige mit Migrationsgeschichte begleiten.
Referentinnen: Filipa Filipe, Erziehungswissenschaften (Dipl.), Klinische Psychologie (M.Sc.), Zusatzqualifikation Bindungsentwicklung und -förderung (ifp) und Julia Cholewa, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Soziologin (B.A.), Trainerin für Social Justice & Diversity
Termin: Freitag, 05. April 2024, 9 bis 16.30 Uhr
Teilnehmer*innen: maximal 12
Ort: München
Teilnahmebeitrag: 150 €
Anmeldeschluss: 05. März 2024
Veranstaltungs-Nummer: VC24FB0405
anmeldung@vfs-campus.de